Nur wenige Minuten mit der Fähre vom dalmatinischen Küstenort Pakoštane entfernt, befindet sich die Insel Vrgada.
Wer zum ersten Mal dort ist, wird von der besonderen Atmosphäre begeistert sein, die dieses Kleinod ausstrahlt.

Neben einer Erkundungstour auf eigene Faust, entlang der schmalen und teilweise steilen Gassen und malerischer Strände mit Sandstrand und Südsee-Atmosphäre, empfiehlt sich auch die Teilnahme an der Gästeführung „Šetnja vrgadom“ (Ein Spaziergang auf Vrgada), die vom Tourismusverband in Pakoštane organisiert wird. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Gästeführungen finden in der Zeit vom 19. Juli bis 31. August von 18:00 bis 20:00 Uhr statt. Jeden Mittwoch auf kroatisch und jeden Donnerstag auf englischer Sprache.

Treffpunkt mit der ausgebildeten Gästeführerin oder dem Gästeführer ist vor der Galerie „Palmina“, ganz in der Nähe des einzigen Supermarktes in Vrgada. Private Gästeführungen sind ebenfalls buchbar.

Teilnehmer an der unterhaltsamen Führung erfahren viel Interessantes über die Geschichte Vrgadas, ihre historische Bedeutung und einige interessante Besonderheiten. So gibt es auf der Insel keine Autos. Sämtlicher Verkehr wird mit Rollern, Elektromobilen oder kleinen Einachsern mit Anhängern durchgeführt. Wie die Gästeführerin Maja berichtet, gibt es auf der Insel eine Schule, jedoch keinen Arzt. Ob die Bewohner gerade deshalb so gesund sind, weil es keinen Arzt gibt – oder kein Arzt auf der Insel praktizieren muss, weil die Einwohner sich bester Gesundheit erfreuen, wird mit einer Prise Humor garniert und offen gelassen.

Bis 2010 gab es auf der Insel Vrgada keinen Anschluss an die öffentliche Trinkwasserversorgung. Das Leben auf der Insel war eine ständige Herausforderung, da es keinen Zugang zu frischem Wasser gab. Haushalte sammelten selbst das Regenwasser zur Nutzung und auf der Erhebung Sudujam, direkt neben der Kirche der heiligen Dreifaltigkeit gelegen, wurde während des zweiten Weltkriegs – unter italienischer Besatzung – eine große Zisterne mit natürlicher Filtration, die Kâva, errichtet. Hier wurde das kostbare Regenwasser aufgefangen und an die Bewohner ausgegeben.
Jeder Rundgang über Vrgada gestaltet sich dank der schier endlosen Details und Geschichten etwas anders. So gibt es Interessantes über den „Conte-Palast“ zu erfahren, über die Kapelle der „Maria der Gesundheit“ und den mehrfach gescheiterten Versuch der letzten Grafen, die Insel Vrgada zu verlassen.


Die vielfältige Historie hält eine Menge Überraschungen und Überlieferungen bereit, von der ursprünglichen Bezeichnung „Rote Insel“ bis hin zu Einblicken in das Vrgada-Wörterbuch (die Insel-Bewohner nutzten teils eigene Begriffe) und die Überreste einst römischer Festungen.

Ob mit oder ohne professionelle Begleitung – die Insel Vrgada ist immer einen Besuch wert.